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Tollwut beim Hund: Symptome, Behandlung & Impfung

11. Januar 2024

Tollwut ist eine hochansteckende Virusinfektion, die bei ungeimpften Hunden immer tödlich endet. Glücklicherweise gilt die gefährliche Krankheit in Deutschland und Europa weitestgehend als ausgerottet. Viele Halter fragen sich deshalb: Muss ich meinen Hund überhaupt noch impfen lassen? In diesem Artikel informieren wir Sie über die Krankheit.

Was ist Tollwut?

Tollwut ist der Name einer durch Rabiesviren verursachten Krankheit, die durch Speichel beziehungsweise über die Schleimhäute und Blut übertragen wird. 

Mit diesen Viren können alle Säugetiere, vor allem fleischfressende Tiere wie Hunde, Katzen, Füchse, Wölfe, Waschbären, Frettchen und Fledermäuse, sowie Menschen infiziert werden. Die Ansteckung geschieht meist durch Bisswunden oder Kratzer.

Die Virusinfektion greift das zentrale Nervensystem des Hundes an. Das Virus vermehrt sich im Körper des Hundes und gelangt dann über die Nervenbahnen zum Gehirn. Von dort aus breitet es sich in den Speicheldrüsen des Hundes aus, wodurch das Virus leicht auf andere Tiere oder Menschen übertragen werden kann.

Die Hauptursache für Tollwut bei Hunden ist der Kontakt mit infizierten wilden Tieren. Füchse, Fledermäuse und andere Raubtiere können das Virus tragen und auf Hunde übertragen, insbesondere wenn es zu Beißereien oder dem Austausch von Körperflüssigkeiten kommt.

Tollwut ist eine äußerst gefährliche Krankheit, die sowohl für Hunde als auch für Menschen tödlich sein kann. Es ist daher von großer Bedeutung, die Ausbreitung dieser Krankheit zu verhindern und Hunde dagegen zu impfen.

Tollwut beim Hund: die Symptome

Die Inkubationszeit von Tollwut kann variieren, aber in den meisten Fällen beträgt sie etwa 1-3 Monate. Während dieser Zeit vermehrt sich das Virus im Körper des Hundes, ohne dass offensichtliche Symptome auftreten. Die Symptome einer Tollwuterkrankung beim Hund resultieren aus dem durch die Viren gestörten Zentralen Nervensystem (ZNS). Je näher die Infektionsstelle am Gehirn liegt, desto schneller können die Viren das ZNS befallen.

Die Symptome können in drei Phasen unterteilt werden: 

Phase 1: Prodromal-Phase

In der ersten Phase der Krankheit kommt es zu Wesensveränderungen beim Hund. Viele Hunde werden unruhig oder plötzlich zutraulicher. Andere können ängstlicher oder gereizter sein als gewöhnlich. Ein Hund, der normalerweise verspielt ist, kann plötzlich zurückgezogen und lethargisch wirken.

Ein weiteres Anzeichen in dieser frühen Phase der Tollwut sind Schluckbeschwerden, die zu einem vermehrten Speichelfluss führen. Zudem können in der frühen Phase Durchfall, Erbrechen und Fieber weitere Krankheitssymptome sein.

Die frühen Anzeichen von Tollwut können oft mit anderen Krankheiten verwechselt werden, da sie unspezifisch sind. Es ist jedoch wichtig, auf Verhaltensänderungen und ungewöhnliche Symptome zu achten, insbesondere wenn der Hund kürzlich von einem potenziell infizierten Tier gebissen wurde.

Phase 2: Exzitationsphase

Im fortgeschritteneren Krankheitsverlauf kommen verstärkte Wesensveränderungen und wechselnde Stimmungen hinzu. Die namensgebende Wut tritt auf, der Hund wirkt sehr erregt und schnappt oder beißt häufig. Es ist wichtig, dass Sie sich nicht von dem Tier beißen lassen, um selbst eine Ansteckung zu vermeiden.

 

Weitere Symptome einer fortgeschrittenen Krankheit sind:

  • Sensibilität auf Licht, Luft und Windgeräusche
  • Anblick von Wasser löst unnatürliches Verhalten aus
  • Schreckhaftigkeit, Scheue und Rückzug 
  • Aggressivitätsausfälle, unmotiviertes und andauerndes Bellen und wachsende Unruhe 
  • Lähmungen, insbesondere an den Hinterbeinen, unkoordinierte Bewegungen
  • Muskelzuckungen
  • Speicheln, heraushängende Zunge

 

Phase 3: Paralysestadium

Fortgeschrittene Symptome von Tollwut sind deutlicher und schwerwiegender. Es kann zu einem fortschreitenden Verlust des Bewusstseins kommen, gefolgt von Atembeschwerden und letztendlich dem Tod.

Diagnose von Tollwut

Wenn ein Hund Verdacht auf Tollwut hat, ist es wichtig, sofort einen Tierarzt aufzusuchen und die entsprechenden Behörden zu informieren, um das Risiko einer Ausbreitung der Krankheit zu minimieren.

Der Tierarzt wird den Hund körperlich untersuchen und nach möglichen Expositionen gegenüber infizierten Tieren fragen. Zusätzlich können Bluttests und Abstriche von Speichel oder anderen Körperflüssigkeiten durchgeführt werden, um das Vorhandensein des Tollwutvirus nachzuweisen.

Um die Diagnose zu bestätigen, werden Proben zur weiteren Untersuchung an ein spezialisiertes Labor geschickt. Die endgültige Bestätigung erfolgt durch die Identifizierung des Tollwutvirus im Gehirngewebe des Hundes.

Behandlungsmöglichkeiten für Tollwut

Leider gibt es keine Heilung für Tollwut bei Hunden. Sobald sich Symptome entwickeln, führt die Krankheit in der Regel zum Tod des Hundes. Die Behandlung von Tollwut konzentriert sich daher auf die Bereitstellung von Unterstützung und die Linderung der Symptome.

Sofortige Maßnahmen nach dem Biss

Wenn ein Hund von einem potenziell infizierten Tier gebissen wurde, ist eine unverzügliche Tierarztkonsultation erforderlich. In solchen Fällen kann eine sofortige Impfung und die Verabreichung von Immunglobulinen erforderlich sein, um eine Infektion zu verhindern. Frühzeitige Maßnahmen können die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung erhöhen.

Langzeitbehandlung und Pflege

Bei einem bestätigten Fall von Tollwut werden Hunde normalerweise isoliert und unter intensiver medizinischer Betreuung gehalten. Ziel ist es, das Wohlbefinden des Hundes sicherzustellen und ihn so unterstützend wie möglich zu behandeln, während die Krankheit ihren Verlauf nimmt.

Die Wichtigkeit der Tollwutimpfung

Die Impfung gegen Tollwut ist die wirksamste Methode, um Hunde vor dieser gefährlichen Krankheit zu schützen.

Es wird empfohlen, Welpen im Alter von 12 Wochen erstmals gegen Tollwut zu impfen. Eine Auffrischimpfung sollte ein Jahr später erfolgen, gefolgt von regelmäßigen Auffrischungsimpfungen alle drei Jahre. Es ist wichtig, den Impfstatus Ihres Hundes auf dem neuesten Stand zu halten, um ihn vor Tollwut zu schützen.